Einsalzen von Fisch ist eine sehr alte und vielleicht auch antiquierte Methode der Haltbarmachung. Man wendet sie fast nur noch aus kulinarischen Gründen an. Salzhering und Anchovis zum Beispiel. Etwas exotischer ist getrockneter Wobla (Вобла), eine Art ähnlich dem Rotauge, die als Snack zum Bier verkauft wird. Auch hierzulande erhält man diesen Fisch in russischen Supermärkten. Diese Zubereitungsmethode habe ich mir für meinen Test ausgesucht.
Allerdings habe ich mich statt für Rotaugen für Grundeln entschieden. Seit deren Einwanderung um die Jahrtausendwende über den Rhein-Main-Donaukanal sind sie der „Brotfisch“ an unseren Flüssen. Die ca 40 Stück habe ich in 1,5h gefangen, was der Hängerträchtigen Mainuferbefestigung geschuldet ist. Ab Mai dauert es im Uferbereich nie länger als 5 Sekunden bis ein gefräßiges Grundelchen anbeißt.
Kurz zu meiner Methode: eine 3,50m lange Rute mit weicher Spitze zeigt zuverlässig Bisse an. Ich hab übertriebene 0,30er Monofil-Schnur aufgerollt, was Grundeln nicht stört, aber oft die hängende Montage rettet. Auf die Schnur kommt ein Wirbelblei von 15g, eine Stopperperle und ein Karabinerwirbel. Ich benutze ein 0.18er Vorfach mit dickdrahtigen Universalhaken der größe 10 mit einer einzelnen Made als Köder. Das wichtigste ist, sobald das Blei am Gund liegt, mit der Rutenspitze zu wippen, und beim ersten Zupfer sanft anzuschlagen. Das wippen animiert zum Biss, und das frühe Anschlagen verhindert meist, ein zu tiefes schlucken. Denn dann müsst ihr den Haken wechseln, und das kostet Zeit.
Ich lagere die Grundeln lebend in einem mit feuchten Tuch abgedunkelten Eimer mit Köderfischpumpe. Dabei sollte man der Waidgerechtigkeit wegen für Schatten sorgen und einen möglichst breiten Eimer benutzen. Da sich die Tiere am Boden aufhalten, ist der Eimer „voll“ sobald der Boden bedeckt ist – berühren sich die Fische gegenseitig stresst sie das nur unnötig. Das Ausnehmen ist einfach: auf ein rauhes Brettchen legen, mit einem wohldosierten Schlag betäuben und dann im Nacken, ca. 5mm vor Brustflossenansatz einschneiden und die Wirbelsäule durchtrennen. Dann das Messer an der Spitze aufgelegt lassen, dem Schwanzteil abreißen. Mit etwas Übung bleiben alle Flossen Und Innereien am Kopf hängen. Man muss nur noch mit der Messerspitze 2-3mal im Bauchinnenraum am Rückgrat schaben, um die Niere und ggf. Reste des Darms zu entfernen. Abspülen mit Trinkwasser, und fertig ist die Grundel.
Das einsalzen ist trivial. Man nimmt unjodiertes Speisesalz und schichtet abwechselnd Fisch und Salz aufeinander. Das ganze soll zwei Wochen einziehen. Ich denke bei der geringen Größe würde auch eine Woche reichen.
To be continued…
Ein Gedanke zu „Einsalzen von Grundeln (1/2)“