Faszination Magnetfischen

Mit Schwung wirbelt der Magnet durch die Luft und landet mit einem satten „Platsch“ im Fluss. Schnell sinkt er ab, das Seil straft sich und mal Steine mal Sand verraten die Beschaffenheit des Grundes. Bis in der Ufernähe das ersehnte „Klonk“ einen Fund offenbart. Der Widerstand wächst und läst schon erahnen welcher Schatz am Haken hängt. Vorsichtig holt man den Magneten zurück, greift das nasse Seil, bis ein rostiges, vermuscheltes Etwas aus der trüben Tiefe sichtbar wird. An der Wasseroberfläche wirbeln Schlammschwaden ab und offenbaren worum es sich handelt.
Jetzt beginnt der geschickliche Teil der Übung – denn durch die fehlende Auftriebskraft ist der Fund natürlich deutlich schwerer anzuheben. Nur wenn der Magnet eine sichere Stelle erwischt hat, glückt die Bergung über die Kaimauer.Finden kann man vieles. Kronkorken sind mit Sicherheit das häufigste Fundstück. Un der nähe von Brücken und anderen Eisenkonstruktionen überwiegen undefinierbare Metallsplitter. Einkaufswägen und Fahrräder sind meist zu schwer zu fassen. Schrauben Nägel und Bolzen sind dagegen oft sicher an der Leine. Besonders freut man sich über Werkzeug, das beim Schiffsbau oder Angeln ins Wasser fiel. Oder wenn bewusst Beweismittel entsorgt wurden, wie zum Beispiel ein kleiner Tresor. Leider ist auch Müll ganz vorne mit dabei, von alten Elektroartikeln bis ordinären Dosen ist alles mit dabei.

Zum Magnetfischen braucht es vor allem einen Magneten. Neodymmagneten sind für bis zu 500kg Traglast verfügbar. Da diese Werte aber nur auf polierten Metallplatten gelten, könnt ihr die Hebewirkung durch vier Teilen (bei Platten) und durch zehn bei Runden Gegenständen wie Fahrradrahmen. Für 30€ bekommt man schon einen Magneten mit über 100kg Tragkraft. Am besten hat er eine fest verankerte Öse, die ihr mit Klebstoff fixiert. Es ist praktisch, wenn die Öse recht lang ist, denn es wird vorkommen, dass eurer Magnet an einer unbeweglichen Stahlplatte festsitzt, und ihr ihn nur über seitlichen Zug abhebeln könnt. Wichtig ist natürlich auch das Seil. Es sollte das doppelte der erwarteten Bergelast tragen können. Vor allem ist eine hohe Abriebfestigkeit wichtig. Es reichen 10-15 Meter aus. Vorne knotet ihr es mit einem mehrfach gesicherten Palomarknoten, am Ende hat sich eine Schlaufe bewährt.