Posen einfach vorbleien

Mit Kupferdraht vorgebleite Posen

Oder sollte ich besser vorkupfern schreiben? Bleidraht ist zwar auch im Netz zu haben, aber ein Rest Stromleitung hatte ich noch daheim rumliegen. Mit einer Zange fixiert, lässt sich der Draht einfach in gewünschtem Gewicht wickeln.

Bei sehr fragilen Posenschäften würde ich das ganze auf einen Nagel vorwickeln und dann aufschieben.

PH!

Frittiertes Opinel

Frittiervorgang. Die Tasse erhöht den Ölspiegel.

Durch Frittieren bekommen Dinge normalerweise eine kurze Halbwertszeit, weil sie besser schmecken, aber nicht mehr wenn sie kalt sind. Doch wusstet ihr, dass ihr auch Opinel frittieren könnt? Der Prozess lässt das Holz leicht schrumpfen und sättigt es mit Öl. Dadurch ist es stets leichtgängig, auch wenn es mit Wasser in berührung kommt. Das Holz erhält auch einen deutlich edleren, dunklen Touch. Das Messer verliert danach kein Öl und es riecht auch nicht. Einziger nachteil ist, dass das Holz geringfügig spröder als vorher ist. Solange ihr den Griff nicht als Schlagholz verwendet, völlig irrelevant.

Ihr braucht zum frittieren lediglich Pflanzenöl, nur soviel, bis das Messer bedeckt ist. Weil der Griff schwimmt, sollte man diesen mit einem Metallgegenstand untertauchen. Die richtige Temperatur ist vorhanden, wenn der Griff leicht bläschen wirft, wie der Holzlöffel im Bratfett einer Pfanne. Das Öl darf keinesfalls rauchen, sonst wird die Verbrennt das Holz. ISt der Griff schön dunkel geworden, und die Bläschenbildung hat nachgelassen, ist euer Messer fertig. Vorsicht: heiß. Reibt überschüssiges Öl ab, und lasst es in Ruhe auskühlen. Das Öl könnt ihr ausgekühlt in ein Einmachglas füllen und für nicht-kulinarische Dinge wiederverwenden.

Fertig frittiertes Opinel.

Saubohnengulasch

Rezept für 5 Personen/ ~2€ pP

  • 500g getrocknete Saubohnen
  • 1 gestr. TL Natron
  • 1,5l Wasser
  • 2 rote und 1 grüne Paprika
  • 500g Zwiebeln
  • 250g Wurzelgemüse
  • 20 Wacholderbeeren, angedrückt
  • 1 EL Paprikapulver edelsüß
  • Pfeffer (++), Piment(-), Zimt(–), Liebstöckel(+)
  • Lorbeerblätter
  • 1 TL Habichtspilzpulver, alternativ 1 TL Herbsttrompetenpulver
  • 2 EL Steinpilzröhrenpulver
  • 2 EL Tomatenmark
  • 0,3l nicht zu trockener Rotwein
  • 1-2EL Instant Kartoffelbrei

Dieses Bohnengulasch soll eine möglichst nach Wildgericht schmeckende, vegetarische Alternative zu Wildgulasch sein. Wir versuchen deshalb mit Gewürzen den herb-süßlichen Geschmack zu simulieren. Dabei hilft Habichtspilz, der ein herbes Aroma liefert. Für die Farbe ist ein gutes Rösten des Tomatenmarks wichtig. Wird das Pilzpulver ausreichend geröstet, gibt es Bratenaromen ab. Ihr könnt den Habichtspilz in kalkreichen Fichtenwäldern finden – falls nicht, ist es auch nicht schlimm – nehmt einfach anderen Trockenpilz.
Ein gutes Sortiment an Bohnen findet ihr in Indischen Supermärkten.

1. Am Vortag die getrockneten Bohnen mit der dreifachen Menge Wasser aufgießen und das Natron zugeben. Das Natron sorgt dafür, dass die Bohnenhäute beim Kochen weicher werden, und die Bohnen insgesamt eine cremigere Konsistenz bekommen.
2. Zwiebel und Wurzelgemüse fein Würfeln und in Öl anbraten. Sobald die Zwiebeln etwas farbe genommen haben, das Tomatenmark zugeben, und gut(!) mitrösten, immer wieder mit einem Schluck Wein ablöschen und anlösen.
3. Sobald das Tomatenmark gut gebräunt ist, die Gewürze und Pilzpulver zugeben und auch mit anrösten. Hier ggf. nochmal etwas Öl nachgießen. Sehr darauf achten, dass es nicht anbrennt – lieber bei niedriger Temperatur länger braten.
4. Ablöschen mit Bohnen inklusive Wasser, gewürfelte Paprika zugeben, Lorbeer und Wacholderbeeren. Alles Aufkochen und für 30 Minuten bei geschlossenen Deckel köcheln lassen.
5. Sind die Bohnen und das Gemüse weich, mit Salz abschmecken und mit Kartoffelpulver abbinden.

Der Frankfurter Grüngürtel-Wanderweg

Wandern in der Großstadt? Manch einer mag sich da zunächst verwundert die Augen reiben, verspricht das doch eher ein Lärm- und Abgasreiches Vergnügen zu sein. Doch der Eindruck täuscht. Rund um die Stadt Frankfurt am Main führt auf 66km ein Rundweg, der es immerhin mal zu Deutschlands Wanderweg des Jahres gebracht hat. Dafür sorgen neben überraschend naturnahen Wäldern und Teichen ein gut gepflegtes Wegmarkierungs- und Informationstafelnetz, eingestreute Kunstobjekte, eine gute Versorgung mit Verpflegungspunkten, Gaststätten, Toiletten und ÖPNV-Haltestellen. Auch der immer wiederkehrende Blick auf die Skyline von Frankfurt aus wechselnder Perspektive geben dem ganzen einen besonderen Charme.Der normale Wanderer würde den Grüngürtel nun wahrscheinlich in drei Etappen abwandern, Ehrgeizige vielleicht in zwei. Ich allerdings finde die 66km auch am Stück sehr reizvoll und herausfordernd. Seit 2015 organisiere ich jedes Jahr eine kleine Wandergruppe um diese Herausforderung am ersten Samstag im März anzugehen.Das Unterfangen beginnt um 5:00 Morgens am Bahnhof in Frankfurt-Höchst. Dort haben bereits die Bäckerei und Kaffee offen um gut gelaunt die Runde anzutreten. Durch die verschlafene Höchster Fußgängerzone läuft man zum Main, wo die Fähre Walter Kolb kurz hinter der letzten Steele liegt. Leider fährt diese so früh nicht, also geht es über die Europabrücke zu den Schwanheimer Dünen mit ihrem Holzbohlensteg. Schnell ist man im Wald und läuft auf der alten Bahntrasse zur Unterschweinstiege, wo die erste Steele steht. Zu lange kann man nicht pausieren, weil es im März recht frisch ist. Es folgt eine weitere Stempelpause hinter dem Oberforsthaus, man passiert die Commerzbankarena und diverse Waldweiher um schließlich vor Oberrad die letzte Säule im Waldabschnitt zu finden. Dort bietet sich auch eine größere Pause und ein auffrischen der Verpflegung an.Gestärkt geht es von Oberrad über die EZB Richtung Ostend, durch den Ostpark und Fechenheim bis Bergen Enkheim. Hier hat man die einzigen nennenswerten Steigungen der sonst brettebenen Strecke. Der Ausblick vom Lohrberg auf die Innenstadt belohnt jedoch die Mühe. Nach der Steele vor Bergen Enkheim läuft man über Feldwege Richtung Bad Vilbel, wo vor der Stadtgrenze die nächte Stempelstation wartet. Nach Berkersheim kommt man an die Nidda, dem letzten Abschnitt.Zunächst schwenkt man über Harheim auf die nördliche Uferseite und stempelt an einem Feldweg, von dem sich viele Bieberaktivitäten beobachten lassen. Man kommt am alten Bonameser Flughafen vorbei, sieht das Grüngürteltier auf der Brücke und wechselt dann wieder auf die Süduferseite. Niddapark, Brentanobad, vor dem Brentanopark in Rödelheim die vorletzte Steele. Hier neigt sich schon im März das Tageslicht, und vorbei an Griesheim und Nied kommt man in Dunkelheit an der Niddaspitze an, wo die letzte Säule wartet. Auf der anderen Seite Der Nidda am Mainufer sieht man den Startpunkt der Mainfähre vor den angestrahlten Stadtmauern von Höchst.

Für die Gesamtstrecke pendelte sich über die Jahre eine Gesamtzeit mit Pausen von etwa 15h ein. Es empfiehlt sich nur ein Minimum an Verpflegung mitzunehmen, da man unterwegs auffrischen kann. Festes Schuhwerk ist absolut unnötig. Die Streckenmarkierung ist an manchen Stellen uneindeutig, besonders in Dunkelheit im Wald – hier lohnt ein begleitender GPS-Track.

Liste aller Stempelpunkte:

  • Unterschweinstiege
  • Oberschweinstiege
  • Oberrad
  • Fechenheim
  • Bergen-Enkheim
  • zw. Heiligenstock und Bad Vilbel
  • zw. Harheim und Bonames
  • Rödelheim vor dem Brentanopark
  • Niddaspitze Höchst

Einsalzen von Grundeln 2/2

Meine Grundeln waren nun einen ganzen Monat im Salz. Dadurch sollte jeder Keim abgetötet sein. Sie wurden aus dem Salz gepult und kurz abgespült. An dieser Stelle hätte ich gleich ein bisschen mehr Wässern sollen, um den Salzgehalt etwas zu reduzieren.

Der nächste Arbeitsschritt bestand darin die Grundeln möglichst flach zu bekommen, damit das Trocknen schnell vonstatten geht. Dazu hab ich einen Schnitt neben der Wirbelsäule angesetzt, dadurch ließen sie sich schön plattdrücken. Noch besser ist es zwischen zwei Backpapieren kurz mit dem Teigroller drüberzufahren.

Geplättet kamen die Grundeln dann für ca 4-5h bei 50°C Umluft und Topflappen in der Tür in den Ofen.

55 Plattfischchen
Das knusprige Endergebnis

Geschmackliches Fazit:

Nach dem Trocknen waren die Fischlein wirklich eine Nummer zu salzig. Pur kaum zu genießen. Deshalb hab ich die hälfte nochmal für ne viertel Stunde gewässert und nachgetrocknet. Dadurch ist leider einiges an Geschmack ausgeschwemmt worden, vom Salzgehalt sind sie dafür okay. Was mich sehr wundert, ist dass durch das Prozedere die Gräten sehr spröde wurden. Sie stören beim essen kaum. Dagegen spürt man die Schuppen im Hals – daher unbedingt beim Ausnehmen grob abschuppen.
Die nicht nachgewässerten Grundeln eignen sich hervorragend für einen schnellen Fischfond. Wurzelgemüse mit eine Hand voll Grundeln kochen – die Suppe entwickelt ein wirklich ein sehr feines Fischaroma.

Einsalzen von Grundeln (1/2)

Einsalzen von Fisch ist eine sehr alte und vielleicht auch antiquierte Methode der Haltbarmachung. Man wendet sie fast nur noch aus kulinarischen Gründen an. Salzhering und Anchovis zum Beispiel. Etwas exotischer ist getrockneter Wobla (Вобла), eine Art ähnlich dem Rotauge, die als Snack zum Bier verkauft wird. Auch hierzulande erhält man diesen Fisch in russischen Supermärkten. Diese Zubereitungsmethode habe ich mir für meinen Test ausgesucht.

Allerdings habe ich mich statt für Rotaugen für Grundeln entschieden. Seit deren Einwanderung um die Jahrtausendwende über den Rhein-Main-Donaukanal sind sie der „Brotfisch“ an unseren Flüssen. Die ca 40 Stück habe ich in 1,5h gefangen, was der Hängerträchtigen Mainuferbefestigung geschuldet ist. Ab Mai dauert es im Uferbereich nie länger als 5 Sekunden bis ein gefräßiges Grundelchen anbeißt.

Kurz zu meiner Methode: eine 3,50m lange Rute mit weicher Spitze zeigt zuverlässig Bisse an. Ich hab übertriebene 0,30er Monofil-Schnur aufgerollt, was Grundeln nicht stört, aber oft die hängende Montage rettet. Auf die Schnur kommt ein Wirbelblei von 15g, eine Stopperperle und ein Karabinerwirbel. Ich benutze ein 0.18er Vorfach mit dickdrahtigen Universalhaken der größe 10 mit einer einzelnen Made als Köder. Das wichtigste ist, sobald das Blei am Gund liegt, mit der Rutenspitze zu wippen, und beim ersten Zupfer sanft anzuschlagen. Das wippen animiert zum Biss, und das frühe Anschlagen verhindert meist, ein zu tiefes schlucken. Denn dann müsst ihr den Haken wechseln, und das kostet Zeit.

Keep it simple – einfache Grundmontage.

Ich lagere die Grundeln lebend in einem mit feuchten Tuch abgedunkelten Eimer mit Köderfischpumpe. Dabei sollte man der Waidgerechtigkeit wegen für Schatten sorgen und einen möglichst breiten Eimer benutzen. Da sich die Tiere am Boden aufhalten, ist der Eimer „voll“ sobald der Boden bedeckt ist – berühren sich die Fische gegenseitig stresst sie das nur unnötig. Das Ausnehmen ist einfach: auf ein rauhes Brettchen legen, mit einem wohldosierten Schlag betäuben und dann im Nacken, ca. 5mm vor Brustflossenansatz einschneiden und die Wirbelsäule durchtrennen. Dann das Messer an der Spitze aufgelegt lassen, dem Schwanzteil abreißen. Mit etwas Übung bleiben alle Flossen Und Innereien am Kopf hängen. Man muss nur noch mit der Messerspitze 2-3mal im Bauchinnenraum am Rückgrat schaben, um die Niere und ggf. Reste des Darms zu entfernen. Abspülen mit Trinkwasser, und fertig ist die Grundel.

Das einsalzen ist trivial. Man nimmt unjodiertes Speisesalz und schichtet abwechselnd Fisch und Salz aufeinander. Das ganze soll zwei Wochen einziehen. Ich denke bei der geringen Größe würde auch eine Woche reichen.

To be continued…