Faszination Magnetfischen

Mit Schwung wirbelt der Magnet durch die Luft und landet mit einem satten „Platsch“ im Fluss. Schnell sinkt er ab, das Seil straft sich und mal Steine mal Sand verraten die Beschaffenheit des Grundes. Bis in der Ufernähe das ersehnte „Klonk“ einen Fund offenbart. Der Widerstand wächst und läst schon erahnen welcher Schatz am Haken hängt. Vorsichtig holt man den Magneten zurück, greift das nasse Seil, bis ein rostiges, vermuscheltes Etwas aus der trüben Tiefe sichtbar wird. An der Wasseroberfläche wirbeln Schlammschwaden ab und offenbaren worum es sich handelt.
Jetzt beginnt der geschickliche Teil der Übung – denn durch die fehlende Auftriebskraft ist der Fund natürlich deutlich schwerer anzuheben. Nur wenn der Magnet eine sichere Stelle erwischt hat, glückt die Bergung über die Kaimauer.Finden kann man vieles. Kronkorken sind mit Sicherheit das häufigste Fundstück. Un der nähe von Brücken und anderen Eisenkonstruktionen überwiegen undefinierbare Metallsplitter. Einkaufswägen und Fahrräder sind meist zu schwer zu fassen. Schrauben Nägel und Bolzen sind dagegen oft sicher an der Leine. Besonders freut man sich über Werkzeug, das beim Schiffsbau oder Angeln ins Wasser fiel. Oder wenn bewusst Beweismittel entsorgt wurden, wie zum Beispiel ein kleiner Tresor. Leider ist auch Müll ganz vorne mit dabei, von alten Elektroartikeln bis ordinären Dosen ist alles mit dabei.

Zum Magnetfischen braucht es vor allem einen Magneten. Neodymmagneten sind für bis zu 500kg Traglast verfügbar. Da diese Werte aber nur auf polierten Metallplatten gelten, könnt ihr die Hebewirkung durch vier Teilen (bei Platten) und durch zehn bei Runden Gegenständen wie Fahrradrahmen. Für 30€ bekommt man schon einen Magneten mit über 100kg Tragkraft. Am besten hat er eine fest verankerte Öse, die ihr mit Klebstoff fixiert. Es ist praktisch, wenn die Öse recht lang ist, denn es wird vorkommen, dass eurer Magnet an einer unbeweglichen Stahlplatte festsitzt, und ihr ihn nur über seitlichen Zug abhebeln könnt. Wichtig ist natürlich auch das Seil. Es sollte das doppelte der erwarteten Bergelast tragen können. Vor allem ist eine hohe Abriebfestigkeit wichtig. Es reichen 10-15 Meter aus. Vorne knotet ihr es mit einem mehrfach gesicherten Palomarknoten, am Ende hat sich eine Schlaufe bewährt.

Haggis – Das schottische Nationalgericht

Berühmt und berüchtigt, gehasst und geliebt – das ist das Haggis – gefüllter Schafsmagen auf Schottische Art. Meine Vermutung ist, dass die meisten Leute es schlichtweg nie probiert haben. Es schmeckt wie eine mischung aus Fleischküchlein und Leberwurst, jedoch mit deutlicher Hafernote. Ein Versuch ist es auf jeden Fall wert.

Innereien vom Lamm

Ihr braucht:

  • 1 Lammmagen
  • 1 Herz
  • 1 Lunge
  • 1 Leber
  • [Optional weiteres Lammfleisch]
  • Nierenfett oder Butter
  • 2-3 Zwiebeln
  • Hafermehl, etwa 50% des Fleischgewichts
  • Salz, Pfeffer, Muskat

Die Zutaten vom Lamm sind nicht überall leicht zu bekommen. Ich habe direkt bei einem Schafszüchter mit Fleischverkauf angefragt, der hat außer für die Leber nichts verlangt, da die Innereien ohnehin entsorgt werden. Man liest auch, dass bei orientalischen Metzgern ausgewaschene Mägen zu finden sind.
Hafermehl bekommt ihr wenn ihr Haferflocken klein mahlt.

  1. Den Schafsmagen im Salzwasser über nacht wässern, die Innenseite nach außen stülpen und mit dem Messerrücken die milchige Schicht abschaben. Nochmal reinigen und zurückstülpen.
  2. Die Innereien in einem großen Topf mit leicht gesalzenem Wasser garkochen. Kochflüssigkeit für später aufbewahren!
  3. Das Hafermehl in einer Pfanne ohne Öl unter ständigen Rühren anrösten.
  4. Die Zwiebeln fein würfeln und im Nierenfett oder der Butter anbraten.
  5. Die Innereien durch den Wolf drehen, alles vermischen, salzen und mit Muskat abschmecken.
    Gefüllt und zugenäht
  6. Den Magen zu maximal 3/4 Füllen und zunähen. Mit einer Rouladennadel ein paar Löcher hineinstechen.
  7. Im Kochwasser der Innereien den Haggis je nach Größe pro Kilo eine Stunde simmern lassen. Nicht kochen.

Serviert wird das ganze auf einem Salatbett. Es wird mir martialischer Geste am Tisch aufgeschnitten und mit einem Löffel verteilt. Als Beilage passt Kartoffelstampf und Steckrübengemüse.

Servierfertig

Haggis lässt sich in Frischhaltefolie eingewickelt über eine Woche im Kühlschrank aufbewahren oder auch einfrieren. Zum Verzehr dann einfach in Salzwasser heiß werden lassen ohne zu kochen.

Magisches Besteckrätsel

Wer an der Festtagstafel gelangweilt ist, kann die Tischgesellschaft womöglich mit diesem Rätsel aufmuntern.

Ihr braucht

  • Gabel
  • Löffel
  • 1 Streichholz

Das Besteck kann Ess- oder Kaffee-Größe haben, muss allerdings eine traditionelle Form ohne Holzgriff besitzen.

Eure Aufgabe:

  • Das Besteck so auf dem Streichholz ablegen, dass es nur das Streichholz berührt, nicht den Tisch oder anderes.
  • Das Streichholz darf nur den Tisch und das Besteck berühren.
  • Hilfsgegenstände sind verboten.
  • Es gibt zwei Lösungen.

Gabel, Löffel, Streichholz
Gabel, Löffel, Streichholz

Die Lösungen findet ihr mit ein bisschen googlen, was ihr aber natürlich nicht macht, um euch den Knobelspaß nicht zu verderben. 🙂

Pilze bestimmen – wo man sie findet

„Ich finde nichts“

Pilze sammeln hat nur wenig mit Glück zu tun. Der Großteil ist Wissen oder Erfahrung. Sollte euer Korb leer bleiben, hat das wenige Gründe, die sich bestimmen lassen.

  1.  Alles schon Weggesammelt.

    Das lässt sich leicht auflösen, denn abgeschnittene Pilzstiele und Fußspuren verraten, ob schon jemand vor euch geerntet hat. Flächendeckend ist der Wald nie geleert. Der Mensch ist faul und beginnt mit dem Sammeln meist an Parkplätzen, und gut zu erreichenden Stellen. Je weiter ihr davon wegkommt, umso weniger Konkurrenz habt ihr. Ebenso neigt der Mensch dazu auf offenen Pfaden und auf einer Höhe zu laufen. Also lauft mal durchs Unterholz und ein Stück den Hang hinauf. So solltet ihr immer noch etwas finden.

  2. Falsche Zeit.
    Sind überall vergammelte Fruchtkörper, ist die Pilzwelle schon durch. Raschelt das Laub und bröselt der Boden, ist es zu trocken. War es die ganze Zeit sehr kalt, dann brauchen die Pilze etwas länger.
    Mit Einschränkungen lässt sich mit einem Ortswechsel etwas finden. An feuchten Stellen wie Bächen finden sich auch bei Trockenheit welche. In unterschiedlicher Höhenlage fruktifizieren die Pilze zu anderen Zeiten. Tendenziell sind die Pilze an kälteren Nordhängen und Höhenlagen später dran. Aber: oft regnet es in der Höhe mehr, und die Feuchtigkeit hält sich an sonnenarmen Hängen länger.
    Generell ist Pilzwetter feucht und warm. Dann wachsen die Pilze in Massen. Um möglichst schimmel- und wurmfreie Pilze zu bekommen, ist das Wetter danach aber wieder kühl und trocken.
  3. Falscher Ort.
    Pilze wachsen immer in bestimmten Biomen. Biome sind Lebensräume, die sich im Bezug von Boden, Klima und Pflanzengesellschaft ähneln. Das typische Steinpilzbiom ist zum Beispiel ein Fichtenwald auf sandig-sauren Böden. Bei kalkreichen Böden bleiben sie hingegen Einzelfunde. Auch ohne eine chemische Analyse lässt sich der Bodentyp abschätzen. Die Steine in kalkigen bereichen sind meistens hell. Muschelkalk hat oftmals Ablagerungen von Meeresgetier. In sauren Gegenden findet man Sandstein oder Vulkanische Gesteine.
    Andere Pilze wachsen auf Holzstubben, wie zum Beispiel Schwefelköpfe auf Nadelholz.  Auf 700 Höhenmetern ist es kühler als auf 300 HM. Damit verschieben sich die Wachstumsschübe.
    Bei der Bestimmung von Biomen helfen euch Luftaufnahmen und geologische Karten. So findet ihr beispielsweise einen Höhenzug mit Sandgestein, auf dem viele Fichtenwälder gepflanzt sind. Der nächste Schritt wäre dann eine schöne Fahrradtour durch dieses Gebiet. Sobald man am Wegrand die ersten Exemplare sieht, kann man sich auf eine Tour in diese Ecke vorbereiten.
    Weitere Beispiele für Pilzbiome sind Magere Wiesen (Parasole), Pferdekoppeln (Champignons), Auenwälder (Morcheln),

Korsika – GR20

Korsika – die Île de la Beau

Der Grande Randonee No. 20, kurz GR20 (Auf korsisch-französisch so ungefähr „Schööröwäh2“) ist wohl der spektakulärste unter Frankreichs Fernwanderwegen. Ein Paradies für jeden fitten Trekker, das in gut zwei Wochen durchquert werden kann. Fit sollte an dieser Stelle betont werden – dabei sind weniger die Höhenmeter das Problem, sondern vielmehr das auf vielen Abschnitten unwegige Gelände, das in der Summe Gelenke und Muskeln stark fordert. Das wird durch vielfältige Berglandschaften mit traumhaften Ausblicken entschädigt.

Vorbereitung

Wie Eingangs erwähnt, sollte ein ausreichender Fitnesslevel vorhanden sein. Knie und Gelenke sollten mit unwegsamen Gelände zurechtkommen. Wanderstöcke können dabei eine große Entlastung sein. Die Ausrüstung sollte dabei natürlich so leicht wie möglich gehalten sein. Bei den Wanderstiefeln würde ich jedoch eine Ausnahme machen. Mittlerweile bevorzuge ich auf heimischen Wegen Trailrunner, also Turnschuhe. Der GR20 mit seinem Geröll, Schneefeldern und Bächen würde die Füße hier jedoch in zu große Mitleidenschaft ziehen. Des weiteren sollte auch bei der Medizinischen Ausstattung nicht an Gewicht gespart werden. Rettungsdecke und solides Verbandszeug ist Pflicht. Ich selbst habe mir nur einige Schrammen geholt, 7 Bergsteiger kamen auf dem GR20 am am 10. Juni 2015 bei einem Bergrutsch ums Leben.

Französischkenntnisse sind zumindest rudimentär wichtig. Zwar kommt man mit Englisch unter jungen Franzosen gut durch, allerdings ist die Hauptsprache in den Refugees klar Französisch. Einheimischen wird eine Antipatie zum Französischen nachgesagt, aber mit Englisch ist man hier noch deutlich schlechter aufgestellt.

Karten oder GPS sind prinzipiell nicht erforderlich, insofern man auf dem Weg bleibt. Dieser ist hervorragend markiert – etwa alle 10 Meter, so dass man sich kaum verlaufen kann. Etwas komplizierter sind An- und Abreise. Ich habe einen Flug nach Calvi gebucht, ein kleiner Flugplatz mitten in der Pampa. Dort habe ich mir mit den erstbesten Leuten, die nach GR-20 aussahen ein Taxi nach Calenzana geteilt. Dort kann man sich im örtlichen SPARmarkt mit Lebensmitteln und Brennstoff (da gab es Spiritus, ich glaube auch Gaskartuschen) eindecken.

Der GR20

Bereits die erste Etappe fordert. Niemals in meinem Leben hab ich um 6 Uhr morgens so geschwitzt wie beim Aufstieg in die korsische Bergwelt. In der Macchia steht die schwüle Luft. Sie duftete im Frühsommer herrlich wie ein Döschen „Kräuter der Provence“. Es windet sich der Weg auf über 1000m. Ab dann ist das Klima nicht mehr heiß-mediterran, sondern tagsüber gemäßigt und nachts kalt. Euer Schlafsack sollte niedrige einstellige Temperaturen abkönnen.

Die nördlichen Etappen sind sogleich die höchsten und härtesten der ganzen Strecke. Die Höhenmeter, Kletterpassagen und Abstiege mit schwierigen Untergrund geben dem GR20 seinen Ruf als anspruchsvollsten Fernwanderweg Europas.

Ungefähr auf der Hälfte erreicht man Vizzavona – einen Bahnhof auf der Inselquerenden Bahntrasse. Man kann hier Kräfte sammeln und zu horrenden Preisen Blasenpflaster erwerben.

Danach kann der GR20 immernoch durch seine Schönheit glänzen, die Bavella wird ihrem Ruf als Dolormiten Korsikas gerecht!

Einfache Feedermischungen

Ganz ohne Anfüttern läuft es beim Friedfischangeln selten. Ein Köder im weiten Gewässer ist schwer auszumachen, wenn man nicht gerade zufällig den Standort der Fische lokalisiert habt, an dem sie ohnehin zu Nahrungssuche herumhängen. Ein bisschen köstliche duftendes Futter drumherum hilft da schon deutlich nach.

Diese Erkenntnis verleitet viele Angler dazu tonnenweise sündhaft teures Fertigfutter in die Wellen zu kippen. Ich will gar nicht bestreiten, dass diese ihre Fische fangen – aber mir ist es einfach zuwieder solche Matrialschlachten zu führen. Ganz zu schweigen von den negativen Auswirkungen auf das Gewässer, wenn man es übertreibt.

Folgende Mischungen sind erprobt. Sie sind vor allem billig, verzichten auf nicht-haushaltsübliche Zutaten und locken unterschiedliche Fischarten an, das heißt sie sind vermutlich nicht sehr selektiv.

Die Grundlage ist immer Paniermehl. Für die Strömung könnt ihr direkt das aus dem Supermarkt nehmen. Fürs Stillwasser empfehle ich mit Mixer/Moulinette/Zauberstab, o.ä. zerkleinertes, damit die Futtermischung schönere Wolken bildet. Oder ihr mahlt selbst Brotreste.

Käsefutter

Feedern – Winter – Strömung

  • 50g Paniermehl
  • 1 Scheiblettenkäsescheibe

Den Scheiblettenkäse nehmt ihr am besten frisch aus dem Kühlschrank und gebt ihn in die Semmelbrösel. Zerreibt zwischen den Händen, das dauert ein bisschen. Die Käsekrümel sollten höchstens noch Stecknadelkopfgroß sein. Ein Zauberstab oder Handmixer hilft euch dabei. Currypulver, Salz und Zucker geben der Mischung etwas mehr Variationsmöglichkeiten.

Als Hakenköder eignen sich dann Käsewürfel am Haar. Hier nehme ich Emmentaler, schneide davon ein ca 7-10mm scheibe ab, und lege sie für eine Woche offen in den Kühlschrank. Dadurch wird sie sehr hart und hält damit bombenfest am Haar.

Bisher konnte ich damit Barben, Döbel und andere Weißfische fangen.

Kabafutter

Sommer – Stillwasser

  • Paniermehl
  • Kaba-Pulver (Nesquick o.ä.)

Hakenköder ist eine Bienenmade oder Engerling.

Das Kabapulver löst sich besonders gut auf, daher ist das Futter im Stillwasser sehr ergiebig. Die dunkle Färbung scheint Karpfen und Brachsen zu gefallen.

Fischfutter

Universal einsetzbar.

  • Paniermehl
  • Abtropfwasser aus der Thunfischdose oder Öl einer Sardinenbüchse.

Man könnte vermuten, dass Fischaroma nur etwas für Räuber sei. Aber selbst Weißfische oder Karpfen stehen seltsamerweise auf den Fischgeruch. Hierbei könnte man meinen „viel hilft viel“, aber ich konnte keinen Unterschied zwischen Futter mit Fisch und Futter nur mit dem Abtropfsaft feststellen. Das heißt den könnt ihr ruhig selbst essen.

Hähnchenfutter

Universal einsetzbar.

  • Paniermehl
  • Knochenreste eines Brathähnchens

Die Hähnchenknochen (bitte frisch nach dem Verzehr verwenden) müsst ihr durch den Fleischwolf oder den Mixer jagen. Das Mehl ins Paniermehl mischen und fertig. Als Hakenköder aber bitte kein Hähnchenwürfel nehmen, sondern lieber ein Mistwurmbündel oder Maden.

Maipilz (Calocybe gambosa)

Schon oft hab ich davon erzählt bekommen, dass die Region ein aussichtsreiches Sammelgebiet für „Mäh-Schwämm“ ist, wie sie hier liebevoll genannt werden. Aber ich hatte noch kein Glück, vielleicht weil ich außerhalb der Saison eher selten auf der Suche war. Aber bei einer flotten Laufrunde sind sie mir endlich auf einem Grashang im Mischwald über den Weg gelaufen. Leider schon vermadet, dass selbst wenn ich es für den Erstversuch gewagt hätte, kein Kostversuch drin war. Aber er ist auf der Liste.

Der weiße Maipilz fruktifiziert wie der Name vermuten lässt im Mai. Der alternative Name Georgsritterling führt teilweise in die Irre, da er aus der Familie der Raslingsverwandten (Lyophyllaceae) kommt.

Pilze bestimmen – wie fange ich an

Von der unwissenden Nebelkappe- zum Pilz-Champi(gn)on

Auch wenn es euch bestimmt zu den Ohren herauskommt: wer Pilze ohne 100%tige Kenntnis verzehrt spielt mit seiner Gesundheit und seinem Leben. Vergleicht das einfach mit dem Blick in einen Gewehrlauf. Wenn ihr wisst, dass sich keine Patrone im Lager befindet, ist das völlig ungefährlich. Aber wenn ihr nur glaubt, dass keine Patrone im Lager liegt, weil ein anderes Gewehr das so ähnlich aussah auch keine Patrone hatte, dann ist das lebensmüde.

Ich habe mich schon immer für Pilze interessiert – allerdings fehlte mir jeglicher Experte in meinem Umfeld. So wie mir geht es vielen Leuten, die ich beim Sammeln treffe. „Wenn man sich doch nur auskennen würde…“. Leicht ist es tatsächlich nicht. Zwar hatten wir daheim Pilzbücher, aber ich musste schnell ernüchtert feststellen, dass die meisten Funde darüber nicht zu identifizieren waren. Das lag zum einen an fehlenden Bestimmungsschlüsseln im Buch und zum anderen an mangelhafter Herangehensweise von meiner Seite. Selbst wenn sie verzeichnet waren, konnten einzelne zerknautschte Exemplare schlecht anhand von Bildern abgeglichen werden.

Der erste Schritt, der mich wirklich weiterbrachte, war die Fruchtkörper am Fundort zu fotografieren. Selbst mit meiner damals furchtbar schlechten Digitalkamera war es um ein vielfaches leichter die Pilze im natürlichen Habitat zu erkennen. Das Substrat, die Lichtverhältnisse, die unbeschadete Oberfläche… Alles das machte es wesentlich einfacher mit Fotos aus Büchern und Internet abzugleichen.

Da wäre man schon beim zweiten Tipp. Ich registrierte mich auf einem Pilzforum. Das erfüllt mehrere Funktionen. Zum einen lassen sich fotografierte Pilze mit Hilfe der dort angemeldeten Experten mit gewisser Restunsicherheit identifizieren. Zum anderen bieten die Bilder anderer Leute massenhaft Gelegenheit seine Kenntnisse anzuwenden. Zuletzt lernt man dort strukturiert die Pilzmerkmale niederzuschreiben, weil einem die Forenmitglieder dazu auffordern. Zu einer Pilzbeschreibung gehört nicht nur ein Bild, sondern auch eine Beschreibung von Form und Struktur. Z.B. „überfaserter Stiel“ oder „herablaufende Lamellen“. Auch unsichtbare Merkmale wie Geruch, Bodentyp, Baumgesellschaften etc. können der entscheidende Hinweis sein.

Ein Pilz existiert selten alleine, er ist in einer Familie, die mit einem lateinischen Namen bezeichnet wird. Oft lassen sich bestimmte Eigenschaften über die gesamte Familie hinweg finden. So sind die Russula, die Täublinge, durch brüchiges Fleisch und bonbonfarben gut als Russula erkennbar, wobei die je nach Sonnenlicht und Standort die Hutfarbe bei der selben Art eine große Bandbreite hat. Nichtsdestoweniger sind Russula niemals gefährlich giftig. Es hat also viele Vorteile die Familien in Deutscher und Lateinischer Sprache zu lernen. Tipp drei.

In einem guten Buch findet man dann z.B. am Lateinischen Namensregister ruckzuck alle Angehörigen – denn die Pilze beginnen immer mit ihrem Familiennamen. Boletus edulis, Boletus rubescens, etc. Steinpilz und Flockenstieliger Hexenröhrling wären weniger einfach in ihre Familien einzuordnen. Desweiteren zeichnet sich ein gutes Buch durch viele Pilzarten und einen guten Bestimmungsschlüssel aus. Ich empfehle 1700 Pilze von 123pilze.de. Exakt das selbe Buch gibt es auch als App. Diese ist transportabler und die Suchfunktion komfortabler. Ungenauer ist sie auf keinen Fall.

4.0M DigitalCAM

Damit kommen wir zum letzten Tipp: üben, üben, üben. Nur in freier Natur lernt ihr die Pilze zu bestimmen. Das ist im ganzen Jahr möglich, ausgenommen extreme Trockenheit oder starker Frost. Ihr habt euer Handy immer dabei, und solltet bei jedem Waldspaziergang die Gelegenheit nutzen ein paar Arten zu bestimmen. Ja, es gibt blöde Blicke, wenn man sich im Anzug auf dem Weg ins Büro über ein paar Hexenröhrlinge bückt. 🙂

Dinge zum Angeln

Dinge die man beim Angeln immer dabei haben sollte:
1. Abhakmatte – Stück Baumarktplane
Eine saubere Fläche hält eure Ausrüstung sauber und ist sogar eine improvisierte Abhakmatte (angefeuchtet, bei weichem Untergrund). Bei Regen einfach umklappen, und die Ausrüstung bleibt trocken.

2. Nadelkissen – Korken für Ködernadeln
Nie wieder verlorene Ködernadeln.

3. Handwäsche – Schwamm an der Schnur
Wenn das Gewässer zugewuchert oder verschlammt ist, kann ein Schwamm an der Schnur das Händewaschen sehr vereinfachen.

4. Hakenstopper – Gummi einer Bügelflasche
Fischt man mit Einzelhaken, besteht immer die Gefahr, dass sich der Haken im Köder verdreht, und die Hakenspitze verschwindet. Dies lässt sich mit einem dicken Stück Gummi, wie man es vom Verschluss einer Bügelflasche abschneiden kann verhindern.

5. Schnurclip – Büroklammer
Wind und Strömung können bei geöffneten Schnurfangbügel ungewollt Leine abziehen. Viele Angler klemmen das in ein Gummiband. Besser ist ein Büroklammer. Je weiter ihr die Schnur in die Klammer schiebt, umso fester sitzt sie. So könnt ihr mit etwas Ausprobieren den Widerstand so gering wie möglich und so groß wie nötig einstellen.

6. Bißanzeiger – Alufolie
Ihr wollt sehen wenn der Fisch abzieht? eine Alufolie an der Schnur macht jede Bewegung sichtbar, aber behindert den Abzug nicht.

7. Schnurstopper – Bindfaden
Wozu Gummistopper kaufen? Bindfaden ist kostenlos, ist Kompostierbar und hält bombe, egal wie alt er ist!

8. Fischschupper – Kronkorken
Durch ihre Form sind die Kronkorken an ein Holz geschraubt ein effektiverer Fischschupper als so mancher gekaufte.

Selber machen, tun und erleben!

Willkommen auf dem Blog Urhandwerk.

Wer weiß heute noch, wie es ist über 100km ohne Auto oder Zug zurückzulegen? Wer würde es schaffen ohne einen Supermarkt an Nahrungsmittel zu kommen? Wer hat sich schonmal vorgestellt, was die Menschen vor 100 Jahren ohne Kunststoffe in Kleidung und Alltagsgegenständen getan haben? Und wann hat man zuletzt ohne Fernsehen und Internet die Fantasie angeregt und sich selbst unterhalten?

Die Zeit wird sich nicht zurückdrehen, aber aus der Vergangenheit lässt sich lernen, ein gesünderes, naturbewussteres und entspannteres Leben zu führen.